Thema 9-. Verkehr

S. Fahrkarten

Uhr 51:07 Länge 4'00" München

/Hannover

/Regensburg

Sprecherin: Freude. Freude in München. Hamburg, bäh! Augsburg, i gitt! Pfui für Frankfurt, London und Paris! Hier in München in der bayrischen Metropole ist es ziemlich easy, eine Fahrkarte aus dem Automaten zu ziehen und Verbund zu fahren.

Mit diesem heißen Thema hat sich die Stiftung Warentest mit der ihr eigenen Gründlichkeit beschäftigt. Getestet wurden (Zitat:) "Logik der Handlungsführung, Kompatibilität zwischen Instruktionen, Fahrzieltabelle und Tastenfeld, Richtigkeit der Reihenfolge im Instruktionsfeld" -ach, und tausend andere Sachen. Es gibt, sagen die Tester, zumindest im Detail immer etwas zu bemängeln--finden wir auch. Die optische Orientierungshilfe zum Beispiel dieser MVV Game-Boy am neuen Münchner Flughafen hat unsere Angaben einfach nicht ernst genommen, oder haben wir Fehler gemacht? Wie beurteilen die Münchner ihre Fahrkartenautomaten?

1. Frau: Na, gut, ich kenn's ja schon lang genug!

2. Frau: Das ist einmalig.

3. Frau: Keine Probleme.

4. Frau: Wer es weiß, der kann sich wirklich darauf 'einstellen, die anderen, ja, die sind wirklich dumm dran.

Sprecherin: Unerfahrene Fahrkartenautomatenbenutzer san sind] wirklich arme Hund', auch in München.

Sich schwarz ärgern oder schwarz fahren? Geht's z'Fuaß, Buam! [= Geht zu Fuß, Buben!]

Sprecher: Zwischenruf aus Hannover. Solch bajuwarische Hektik hat man hier nicht nötig. Hannoveraner kommen immer an, problemlos. Und dafür erhielt ihr öffentlicher Personenverkehr im Test die Note 1.

Eine sogenannte Mobilitä tstudie belegt, die Durchschnittseinwohner dieser Stadt sind täglich 78 Minuten unterwegs, allerdings nur zu knapp einem Viertel mit Bus und Bahn, was schade ist.

Liegt's an den Fahrkarten? Nein: Vom Tarifchaos zur Einfachheit!" haben sich die Verantwortlichen gesagt, nachdem Hannover bei der Stiftung Warentest 1986 gar nicht so gut abgeschnitten hatte. Der Fahrkartenautomat hat seitdem hier seinen Schrecken verloren. Von

Triiiiskrii)tioii

Wissenschaftlern ließ man sich sagen, daß Farbmarkierungen vor allem der Übersichtlichkeit dienen sollen, und nicht der schönen Gestaltung. Das wirkte.

Und auf den Bahnsteigen wacht seit neuestem sogar das gütige Auge des Fahrgastservice. Nicht nur, um den rechten Weg zum rechten Zug zu weisen, nein, die vorerst siebzehn Mitarbeiter helfen auch schon einmal einer alten Dame beim Einsteigen. So ist Hannover.

Sprecherin: Regensburg: hier, so die Tester, sind die Bedienungsanleitungen für die Automaten chaotisch. Oh, oh, oh, oh--was sagt dazu die Geschäftsführerin des RVV?

Beamtin: Wir haben bisher keinerlei Beanstandungen oder Beschwerden unserer Fahrgäste gehabt. Die kommen mit den Automaten hervorragend zurecht, zumal ja auch nur drei Fahrscheine dort erhältlich sind.

Sprecherin: Drei Karten! Provinzidylle. Das gemütliche Regensburg hat auch nur drei--grad drei Automaten. Dafür eine super Ausweiszentrale mit netter Beratung, mit so etwas Altmodischem wie persönlicher Betreuung.

Frau: Wissen Sie, wieviel ich dann auch stempeln muß?

Beraterin: Also, wenn Sie nach Bad Arbach fahren, dann müssen Sie auf dieser Streifenkarte vier Streifen abknipsen.

Frau: Das weiß ich. Aber ich weiß jetzt nur nicht, muß ich dann umsteigen in einen anderen Bus?

Beraterin: Nein, das ist derselbe Bus.

Frau: Es ist derselbe Bus?

Sprecherin: Drei Automaten, eine zentrale Beratungsstelle, aber das ist nicht alles. Man kann in vielen Banken, an Kiosken, in etlichen Geschäften und beim Busfahrer Karten kaufen-Beratung inklusive. Unser Gesamturteil: sehr gut.

Busfahrer: Altes Rathaus. ZDF, bitte aussteigen!